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Theaterstücke

Kishon gilt international als einer der größten Satiriker der zeitgenössischen Geschichte. Seine Theaterstücke zeigen, dass Humor und Satire universal sind und wir uns alle gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Die Stücke sprechen universale Themen an, wie Liebe, Ehe, Religion, Gesellschaft und Kunst, und sie wurden in den letzten 60 Jahren in aller Welt aufgeführt. Einige seiner Theaterstücke, wie „Der Trauschein“ und „Es war die Lerche“ gelten als internationale Komödienklassiker.

Es war die Lerche 

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Diese humorvolle musikalische Komödie erzählt die Geschichte von Romeo und Julia, wenn sie überlebt hätten.

 

Romeo und Julia, die ja universal als das ideale Liebespaar gelten, werden mit den Schwierigkeiten einer ganz normalen Ehe konfrontiert. Dem Todesurteil Shakespeares entkommen, trifft man sie nun als typisches Paar nach 30 unerträglichen Ehejahren wieder. Kishon macht sich über die „große Liebe“ in Shakespeares Stück lustig, indem er ihr Leben darstellt: nicht nur müssen sie sich mit den üblichen Problemen einer Ehe auseinandersetzen, sie sind auch arm wie Kirchenmäuse und streiten einfach über alles. Ihre pubertäre Tochter Lucrecia ist widerspenstig und kratzbürstig. Romeo wartet auf den Tod seiner Schwiegermutter, vor allem auf die damit verbundene Erbschaft. Die gespannten Beziehungen zwischen Julia und dem habgierigen, misslaunigen Romeo nähern sich einer Scheidung, und die beiden in die Jahre gekommenen Partner teilen ihre Bitterkeit mit zwei anderen bekannten Figuren aus Shakespeares Stück: der geschwätzigen 90-jährigen Zofe Julias und Bruder Lawrence, dem ehebrecherischen Priester.

 

Die lautstarken Streitgespräche wecken den Geist von William Shakespeare, der furchtbar wütend ist, weil Romeo und Julia dem von ihm geplanten „perfekten Ende“ entkommen sind. Am Ende des Stücks rennt Shakespeare mit seiner neuen Liebe Lucrecia davon, und er schafft es beinahe, sie davon zu überzeugen, sich gegenseitig mit dem Gift zu töten, das vom Originalstück übrig ist.

 

Das Stück spielt im Verona des frühen 17. Jahrhunderts, Kostüme und Bühnenbild sind entsprechend gestaltet. Die drei Schauspieler stellen eine Reihe verschiedener Charakter dar, ganz nach Tradition des Elisabethanischen Theaters.

Der Schützling 

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Dieses Erfolgsstück wurde in Theatern in ganz Europa und vielen anderen Teilen der Welt tausende Male aufgeführt.

 

Der Ruf dieses Stücks, Kishons erste Komödie, eilt ihm seit seiner Entstehung voraus. Es erzählt die Geschichte von Tzvi Prutchkin, einem idealistischen Neueinwanderer, der sehr schnell begreift, dass er niemals einen Job bekommt, wenn er nicht sofort zum „Insider“ wird. Mit einer Empfehlung seines Nachbarn, Itamar Levanon- der zwar bettelarm ist, dessen Namen jedoch etwas Imponierendes an sich hat- gelingt es dem völlig unqualifizierten Tzvi, die Direktorstelle in einem Regierungsbüro zu erhalten. Nur die Frau, die den Tee verteilt, ahnt die Wahrheit. Mit großer Schläue führt sie den Neueinwanderer in die Intrigen von Politik und Bürokratie ein.

 

„Der Schützling“ ist eine Satire über Gesellschaft und Arbeit. Heute ist die geniale Komödie relevanter denn je. Mit enormer Begabung beschreibt Kishon den bürokratischen Apparat Israels in all seinen Details. Seine Darstellung ist zeitlos und kann auf jedes Land der Welt angewandt werden. Ähnlich wie Berthold Brecht schreckt auch Kishon nicht davor zurück, den Einzelnen und die Gesellschaft mit all ihren Mängeln zu portraitieren. Das Stück wurde zum Klassiker und beweist, dass außergewöhnliche Texte dieser Art die Zeit überdauern und nationale Grenzen überschreiten. International gefeiert, wurde das Stück in 20 verschiedenen Ländern aufgeführt und erhielt 2010 in Israel den Titel „beste Komödie des Jahres“.

Der Trauschein

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Diese klassische Komödie ist das weltweit bekannteste Stück Kishons. Es befasst sich mit der Institution Ehe, sowohl dem Prinzip, als auch der Praxis. Das Stück spielt in den 60-er Jahren. Die Helden sind Elimelech der Klempner und seine Frau Schiffra. Beide wohnten früher in einem Kibbuz. Nach 25 Jahren stellen sie plötzlich fest, dass sie vielleicht gar nicht offiziell verheiratet sind.

 

 

Bei den Vorbereitungen auf die Hochzeit von Tochter Ajala, bahnt sich eine Überraschung an. Robert, der Verlobte von Ajala, stammt von einer langen Reihe bekannter Rabbiner ab und bittet um die "Ketuba" (den Trauschein) der Eltern, weil er sie dem Rabbinat vorlegen will. Elimelech und Schiffra haben keine Ahnung, wo das Ding sein könnte und ob sie überhaupt offiziell getraut wurden.

 

So fahren sie wohl oder übel in den Kibbuz, um herauszufinden, was es mit ihrem Trauschein auf sich hat. Bei der Suche erkennt Ajala, dass sie Robert eigentlich nicht liebt und stattdessen in den Kibbuz-Sekretär verliebt ist , der sie zu Hause besucht hat. Unterdessen überlegen sich Elemelch und Schiffra, ob sie vielleicht noch einmal heiraten sollten. Zu guter letzt findet sich der Trauschein hinter einem alten Foto des Paars.

 

Das Stück betrachtet die Quintessenz der Institution Ehe, sowohl mit gewissen Ernst, als auch mit sehr viel Humor. Eine 25-jährige Ehe ist plötzlich von einem Stück Papier namens "Ketuba" abhängig. Die philosophische, gesellschaftliche Komödie befasst sich mit der Komplexität der Beziehungen zwischen Ehemann und Ehefrau und nimmt die Institution Ehe als universales Thema unter die Lupe.

 

1963, als das Stück am Broadway lief, wurde Kishon in einem Interview gefragt, wie er sich den phänomenalen Erfolg des "Trauscheins" erklärt. "Das Stück handelt vom Leben ganz normaler Menschen- der Familie eines Klempners. Es ist wichtig und sinnvoll, von ganz normalen Menschen zu schreiben, denn Könige und Präsidenten kommen und gehen, der Klempner hingegen bleibt. Dadurch wird er zur wichtigsten Person in der Welt."

 

Der "Trauschein" verzeichnete internationale Erfolge, und wurde an Bühnen weltweit gezeigt.

 

Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht

 

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Ich habe eigentlich gar nichts gegen moderne Kunst. Ich plädiere nur dafür, die Schmier- und Schrott- Produktionen neu zu definieren.“ (Kishon)

 

 

Als satirischer Kommentar zur zeitgenössischen Kunst kritisiert dieses Stück die Vermarktung zufälliger und unscheinbarer Kreationen als künstlerische Meisterwerke mit tiefen Botschaften von kosmischer und universaler Bedeutung. In seinem wohl provokativsten und amüsantesten Stück befördert Kishon einen unbegabten Künstler in den Rang einer internationalen Berühmtheit, nachdem in seiner Wohnung eine ungewöhnliche Skulptur entdeckt wurde.

 

 

Rafael Schlesinger ist ein junger Künstler, der rein zufällig eine Skulptur aus seinen verrosteten, alten Möbeln zusammenbaut. Die Skulptur ist eigentlich nicht mehr als eine Konstruktion, die Rafael als Stütze für seinen Teekessel gebaut hat, der immer wieder Probleme macht. Wie es der Zufall so will, besucht ihn ein Kunstkritiker, der darin ein „Werk globaler künstlerischer Wahrheit“ erkennt. Rafael erhält begeisterte Kritiken und fährt sogar nach Paris, wo er an einem angesehenen Programm teilnimmt und die umstrittene Avant Garde kennen lernt. Bei einem Wettbewerb viel versprechender junger Künstler gewinnt er den ersten Preis. Aber dann rebelliert Rafael gegen seinen eigenen Erfolg. Er will die nackte Wahrheit präsentieren und gegen sein eigenes Werk protestieren.. Letzten Endes muss er jedoch erkennen, dass er gegen höhere Mächte nicht ankommt, und er ergibt sich seinem ruhmreichen Schicksal. Und das ist die Geburtstunde einer neuen Kategorie der modernen Kunst: „Mobilarismus.“

 

 

In „Zieh den Stecker raus“ spricht Kishon ein schmerzhaftes Thema an und übt scharfe Kritik an zeitgenössischer Kunstindustrie und intellektuellem Scharlatanismus. Wie alle Stücke Kishons wurde auch „Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht“ weltweit mit großem Erfolg aufgeführt. 

Sallah Shabati oder Tausche Tochter gegen Wohnung (Musical)

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Grundlage des Musicals ist das berühmte Drehbuch des gleichnamigen Films (1964), der eine Reihe von Auszeichnungen gewonnen hat, unter anderem den Golden Globe für besten fremdsprachigen Film, eine Oscar Nominierung in derselben Kategorie und viele andere wichtige Preise bei internationalen Filmfestivals. Besonderes erfolgreich war der Film in England und den USA.

 

Die Satire spielt im Israel der 50-er Jahre und befasst sich mit den Problemen der Einwanderer in dem neuen Land, mit der Aufnahme der Immigranten aus arabischen Staaten durch die einheimischen Israelis, mit Politik, Korruption und Bürokratie. Das Stück steht als internationales Symbol für den Kampf zwischen Etablissement und Neuankömmlingen, zwischen Gebildeten und Ungebildeten, zwischen dem Bürger und dem System. Ähnlich wie „West Side Story" ist dies ein universales Werk.

 

Die Geschichte wird von Sallah erzählt, einem armen Neueinwanderer, der mit seiner Familie nach Israel gekommen ist, und dort mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert wird, sich schnell den Gewohnheiten des Landes anzupassen. Er arbeitet sich in die Position des Leiters des Durchgangslagers hoch, das sich in der Nähe von einem Kibbuz befindet. Ein farbenprächtiges Mosaik aus Gesang und Tanz unterstreicht die Handlung. Der bettelarme Sallah versucht, seiner Familie eine Wohnung zu beschaffen, wobei er sich mit den arroganten Einheimischen und den Kibbuzniks anlegen muss, die nach Normen leben, die ihm völlig fremd und unverständlichen sind. Er muss sogar mit ansehen, wie sich seine eigenen Kinder in Kibbuzniks verlieben. Mit der Zeit begreift er jedoch die bürokratischen Spielregeln, was ihm bei seinem hartnäckigen Kampf zugute kommt, seine Familie aus dem Lager zu bringen. Sallah ist ein ehrlicher, ein naiver Mann, dem es jedoch gelingt, das System zu überlisten und sich schließlich, nicht zuletzt durch seinen persönlichen Charme, die ersehnte Wohnung zu beschaffen.

 

Sallah Shabati wurde sowohl in Israel als auch in aller Welt erfolgreich aufgeführt. Ganz egal wo es spielt, immer ist es begeisternd und bewegend. Als eines der populärsten Stücke in Israel, spricht seine Geschichte jedoch auch Zuschauer in aller Welt an. Die Geschichte von Sallah und seinen Kindern bringt soziale Themen an die Tagesordnung, wie die Rechte der Frau in der traditionellen Gesellschaft und im Kibbuz, den Kampf zwischen Menschen von unterschiedlichem ethnischen Hintergrund oder religiöse Diskriminierung.

 

Die Geschichte ist auch in unserer heutigen Zeit faszinierend und ergreifend, vor allem regt sie zum Nachdenken an. Einige der Lieder sind weltbekannt, vor allem der Titelsong "Ach Ja Rab Ja Rab".

 

Der Vaterschaftsprozess des Joseph Zimmermann

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Diese Satire, die im Jahre 0 unserer Zeitrechnung spielt, wurde im Verlauf von Jahrzehnten geschrieben, nicht auf dem Papier, jedoch in Kishons Kopf und seinem Herzen.

 

Sein ganzes Leben lang beschäftigte das Thema Religion Kishons Fantasie. Auf die Frage, ob er an Gott glauben könne, antwortete er stets, dass sei absolut unmöglich, denn er sei Humorist und seine Aufgabe sei es, die Wahrheit zu enthüllen.

 

In diesem Stück erforscht Kishon also die absurden Wurzeln religiösen Glaubens. Das Stück spielt im Gerichtssaal, ein Vaterschaftsprozess findet statt. Der Vater, Joseph Zimmermann,  und Maria, die Mutter von Jesus Christus, klagen auf Unterhalt. Der biologische Vater, der verklagt wird, ist kein anderer als Gott höchstpersönlich. Als dieser versucht, die Verantwortung auf den Heiligen Geist zu schieben, beteiligt sich eine lange Reihe von Zeugen- die vier Evangelisten, die Engel, die Baby Jesus besucht haben, der Teufel und andere seltsame Gestalten- an den Bemühungen, ein für allemal die Wahrheit ans Licht zu bringen. Diese religiöse Parodie fällt in Kishons Werken, die sich normalerweise mit realistischen und alltäglichen Problemen befassen, als Besonderheit auf.

 

Der Vaterschaftsprozess des Joseph Zimmermann wurde viele Jahre lang in Theatern weltweit aufgeführt und erweckte als beispiellose Analyse von Glauben und Religion starkes Interesse.

Schlaf gut, Wachtmeister

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Eine der letzten Produktionen von Werken Kishons. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Film von 1971, der eine lange Reihe internationaler Auszeichnungen gewonnen hat, darunter einen Golden Globe und eine Oscar Nominierung. Das Stück erzählt die Geschichte von Azulai, der es trotz 20 Jahren treuer Dienste bei der Polizei nie zu mehr als dem Rang eines Wachtmeisters gebracht hat. Azulai befindet sich in einer Sackgasse, er ist unglücklich verheiratet, unter ständigem Druck und sich immerfort- vergeblich- bemühend, die Spielregeln zu begreifen und vorwärts zu kommen. Mit dieser lustigen und ergreifenden Geschichte untersucht Kishon das Innere eines Mannes im Kampf gegen System und Schicksal. Die Produktion des Stücks im israelischen Nationaltheater hatte außergewöhnliche Erfolge und erhielt begeisterte Kritiken.

Schwarz auf Weiß

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Diese politische Satire erforscht die Unterschiede von Gesellschaftsklassen. Die allegorische Liebesgeschichte handelt von einem verliebten Mäusepaar, eine graue und eine weiße Maus. Der Vater der weißen Mäusedame ist eine "progressiv-liberale Maus", aber nur so lange bis er hört, dass seine Tochter eine graue Maus heiraten möchte. Die weißen Mäuse sind sicher, dass der Mensch die weiße Maus in seinem Antlitz erschaffen habe. Als sie jedoch entdecken, dass die Maus im Loch über ihnen schwarz ist, ändern sie ihre Meinung und erlauben Eheschließungen zwischen weißen und grauen Mäusen.

 

Das Zusammentreffen der beiden Familien schafft viele komische Momente: beide Seiten bemühen sich um Harmonie, als jedoch die Frage behandelt wird, ob süßer Quark besser schmeckt als pikanter Quark, bricht ein stürmisches Streitgespräch aus, bei dem auch das junge Paar zu Rivalen wird. Nur das Maunzen der Katze, ihrem gemeinsamen Feind, der draußen lauert, bringt sie zur Erkenntnis, dass sie zusammenhalten müssen. Das Stück ist eine universale Allegorie über Diskriminierung.

Wegen Renovierung geöffnet

Dieses Stück verfolgt verschiedene Geschichten über das Theaterleben, auf der Bühne, jedoch vor allem hinter den Kulissen. Das Theater erzählt Geschichten von Schauspielern, Direktoren, Autoren und Bühnenhilfen. In den Worten Shakespeares: "Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Männer und Frauen sind nur Akteure", ein Gedanke, der in diesem Stück deutlich zum Ausdruck kommt.

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